Partner
Services
Statistiken
Wir
Speirling: The Piper (Review)
Artist: | Speirling |
|
Album: | The Piper |
|
Medium: | MC | |
Stil: | Heavy Black Metal |
|
Label: | Ulthar Records | |
Spieldauer: | 37:11 | |
Erschienen: | 01.04.2016 | |
Website: | [Link] |
Manchem ist die Rückbesinnung auf alte Geschichten (im weitesten Sinne) im Black Metal ein Grauen, andere halten das schwarzmetallische Treiben zwischen wilder Jagd und anderen Sagen für einen ausgemachten Kindergarten. In selbigem habe ich als Dreikäsehoch vom Rattenfänger von Hameln gehört und wenn mich die Erinnerung nicht trügt, haben wir das Stück damals auch mit einigem Spaß in den Backen nachgespielt. Die Brüder Dan und Mark Capp haben dem Flötenspieler anno 2008 ein Konzeptalbum gewidmet, das zunächst nur in kleiner Stückzahl aufgelegt, unlängst jedoch auf Kassette wiederveröffentlicht wurde.
Von Blitz und Donner umhüllt, erweist sich "Tempest Of Truth" als atmosphärische Einleitung, die schemenhaft an Emperor erinnert, jedoch im Vergleich eher eine Skizze bleibt. "Filthy And Cold" überrascht mit kantig-schroffem Metal, wie ihn einst das leider verblichene schwedische Projekt Diabolical Masquerade zelebriert hat: starke Riffs sorgen für die metallische Substanz, sublime Keyboards für die unheilschwangere Atmosphäre. Anybody bewitched? "Wrath Of The Wild" holt anschließend zum Rundumschlag in Sachen atmosphärischer Mittneunziger Black Metal aus, gleichzeitig erschließt sich dem Fan des englischen Undergrounds, warum Dan mittlerweile bei Winterfylleth mit am Start ist: Hier verbinden sich Grimm und Epik auf vergleichbare Weise, und auch wenn das Songwriting noch nicht gänzlich ausgereift klingt, ist unüberhörbar, dass SPEIRLING auf Effekthascherei zugunsten der zu erzählenden Geschichte verzichten. Spätestens bei "Three Shrill Notes" darf das Büchsenbier geöffnet werden, denn auch hier herrscht die Abteilung Attacke. "The World Breaks" verschleppt das Tempo, und erinnert nicht nur beim Chorus an Forefather, sondern auch das folgende, vor allem von Keyboard-Klängen getragene "Into The Blazing Abyss" könnte aus der Schatzkiste der Vorväter des Angelsächsischen Stahls und Enya-Fans stammen. "Born Again Damned" vereint am Ende noch mal Episches und Raues in einer melancholischen Erzählweise.
FAZIT: "The Piper" ist ein recht kurzweiliges Konzeptalbum, das die Wiederveröffentlichung zweifelsohne wert ist, und insbesondere Fans von Diabolical Masquerade und Bewitched kommen mit dem angeschwärzten Metal und seiner rauen Achtziger-Schlagseite auf ihre Kosten. Aber auch die melancholische Erzählstimmung einiger Lieder vermag ohne viel Brimborium in ihren Bann zu ziehen, was angesichts der zu Grunde liegenden Geschichte passend scheint. Dass Dan Capp seit diesem Album in punkto Songwriting deutlich an Erfahrung und Feingefühl gewonnen hat, beweist er derweil vor allem mit seinem Folk-Projekt Wolcensmen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tempest Of Truth
- Filthy And Cold
- Wrath Of The Wild
- Three Shrill Notes
- The World Breaks
- Into The Blazing Abyss
- Born Again Damned
- The Piper (2016)
-
keine Interviews